So viel Deutschland

Dienstag, 19.08.2014

Seit einigen Tagen haben wir Besuch, unzwar von Reemu, dem Collie von Petras Freundin. Sie ist gerade im Urlaub und hat ihn deswegen hier abgesetzt. Der arme Junge muss die meiste Zeit in der (nicht beheizten) Sauna bleiben, weil Uppa, die Familienhündin, das Außengehege für sich in Anspruch nimmt. Da er mir so leid tat, erlöse ich ihn jeden Tag für ein paar Minuten und gehe mit ihm spazieren. Mit Uppa würde ich mich das nie trauen, denn sie hört absolut gar nicht und würde mich nur durch die Gegend schleifen. Ein paar Beweisfotos für Reemus Gehorsam gibt es hier:

 

Die Kommandos habe ich irgendwo von Petra aufgeschnappt, weil Uppa und Reemu beides trainierte Hunde sind, nur eben mit dem Unterschied, dass Reemu reagiert und Uppa nicht.

 

Letzte Woche kam auch ein wunderschönes, riesiges Paket aus Deutschland für mich hier an! Es hat 1,5 Wochen gebraucht bis es hier in einer Poststation eingeliefert wurde, aber es war das Warten wert. Jetzt bin ich gut mit deutschen Süßigkeiten eingedeckt, bald kann ich ja den Vorrat wieder auffüllen! Danke, liebe Eltern (nicht nur für die Süßigkeiten)!

Am Wochenende war ich viel unterwegs. Am Samstag habe ich mich mit Franzi aus Deutschland getroffen, ebenfalls ein Au-Pair in Järvenpää. Es tut gut zu wissen, dass es auch hier ganz um die Ecke Leute gibt, mit denen ich etwas unternehmen kann, denn Helsinki ist schon etwas weiter weg als ursprünglich gedacht.
Petra meinte, wir könnten doch das Auto nehmen und nach Hämeenlinna fahren. Der Ort ist ziemlich schnucklig, ungefähr Stendalgröße, hat aber eine Burg. Dieses WE gab es dort ein Festival. Wir entschlossen uns aber dagegen, weil der Eintritt allein 15€ gekostet hätte. Stattdessen setzten wir uns an den wunderschönen See und quatschten einfach.
Dazu muss ich ergänzen, dass das Eis bei uns schon ziemlich am Anfang gebrochen war. Ich sollte das Auto nämlich tanken (Auftrag von Petra) und wir verpassten einmal die Raststätte mit einer Tankstelle, was das Ganze noch abenteuerlicher machte, denn die Anzeige war nahezu auf 0. Dann kam noch hinzu, dass wir an der Zapfsäule standen und absolut kein Wort verstanden. Außerdem konnten wir nicht tanken, und wir verstanden die Welt nicht mehr. Es stellte sich heraus, dass man hier erst bezahlt und dann auftankt. Aber woher sollen das zwei Mädchen, eine ohne Führerschein und eine mit einmaliger Tankerfahrung aus Deutschland wissen? 

 

Gestern war hier Backtag. Aino war Feuer und Flamme und hatte ihre Hände immer da, wo sie gerade nicht hingehörten. Trotzdem schafften wir es irgendwie, etwas Ordentliches zustande zu bringen. Hier das Ergebnis: