Lob

Sonntag, 10.08.2014

Diese Woche verging wirklich schnell. Ich kann nun sagen, dass ich richtig angekommen bin, auch wenn sich der Rhythmus noch einmal ändern wird, wenn Petra wieder auf Arbeit anfängt und Sprachkurse usw. beginnen. Ich bin gespannt!

In den letzten Tagen kam auch der große Durchbruch. Ich schnappe viele Sätze auf und verstehe kleinere Brocken. Das hilft mir unglaublich, wenn ich mit Aino zu tun habe. Inzwischen können wir kommunizieren. Sie immer noch auf Finnisch, ich meist mit Englisch, oder einem Mix aus Finnisch und Englisch.

Am Freitag hatte ich frei und entschloss mich dazu, mit Petra und Väinö einen Kurztrip nach Tampere zu machen. Es ging um eine Hündin, die dort hingebracht werden musste, da ihr Vater eine Zucht betreibt. Von der Stadt habe ich nicht allzu viel gesehen, aber dafür gab es ein Wiedersehen mit Pinja und Vilja, den beiden Mädchen, die ich beim Holzstapeln kennengelernt habe. Viljas Cousine war da und begrüßte mich mit einem "Hallo". Mir fiel die Kinnlade herunter, da ich erstaunt war. Es stellte sich heraus, dass ihr Vater Deutscher ist. Petra nahm dann ebenfalls an unserem Gespräch auf Deutsch teil, das war ziemlich süß!

Es gibt viele Dinge, die ich an Deutschland vermisse. Aber eines werde ich auf jeden Fall an Finnland vermissen: Die Auswahl an Gummibärchen und diversen Snacks. Vielleicht bin ich auch einfach nur ungebildet, was das angeht, aber hier gibt es riesige Theken, wo man sich seinen Mix selbst zusammenstellen kann. Heute habe ich mich an den linken Flügel herangemacht, um systematisch alle Sorten auszuprobieren.

Väinö erlebte heute sein zweites blaues Wunder: Er wurde wiederholt von einer Wespe gestochen. Das erste Mal in den Hals, das zweite Mal in den Arm. Während Petra sich um den weinenden Jungen kümmerte, suchte ich nach dem Vieh, um es zur Strecke zu bringen oder zumindest an die frische Luft zu setzen. Ich wurde fündig, nahm ein Glas und schmiss die Wespe aus dem Fenster. Aino beobachtete mich neugierig und sagte die schönsten Worte, die ich von ihr je gehört habe: Hyvä, Aubeulli! (Gut, Au-Pair!) Sie hat Schwierigkeiten mit meinem Namen, also bin ich entweder Aubeulli oder Wellie für sie. Danach erzählte sie stolz ihrer Mutter von meiner Heldentat und jedem anderen, der es hören wollte. Aber am stolzesten war ich darauf, dass ich das Lob verstanden habe!