Home alone

Montag, 04.08.2014

Dieses Wochenende hatte ich wieder eine Menge zu tun, nämlich nichts tun. Am Samstag gingen Petra und Tero gegen Mittag aus dem Haus, sodass ich allein mit Väinö zu Hause war (Aino durfte zur Oma). Die Zeit mit ihm genieße ich wirklich sehr, denn er ist so unkompliziert. Schreit er, checkt man entweder seine Windeln oder seinen Appetit. Schreit er nicht, ist ja sowieso alles in Ordnung. Außerdem weiß er sehr wohl, wie er sich selbst beschäftigen kann, und sei es, dass er auf dem Boden rumkrabbelt und jeden, aber auch wirklich JEDEN, Fussel in den Mund nimmt. Sollten alle Stricke reißen, gibt man ihm mustikka (Blaubeeren, tolle Vokabel übrigens!) zu essen. Die lieben beide Kinder hier, und als Aino sich wochenlang mit nichts anderem füttern ließ, versichterte der Arzt den besorgten Eltern, dass Blaubeeren alles enthalten, was ein Kind braucht. Damit war die Sache erledigt, und bei Väinö macht sich keiner mehr Sorgen.

Am Sonntag durfte ich das erste Mal einem echten finnischen Gottesdienst beiwohnen. Es war unglaublich spannend! Ich habe kaum ein Wort verstanden, dafür war das Erfolgserlebnis umso größer, wenn ich mal etwas aufgeschnappt habe. Das Highlight war ein neumodernes Lied aus dem Jahr 1982, was im 92/87-Takt geschrieben stand. Tero und ich haben uns nach einer Strophe verzweifelt angeguckt und entschieden, dass das Lied definitiv cool war!

Nachmittags stand dann ein ganz besonderer Programmpunkt auf meinem Plan: Treffen mit einer Gruppe von Au-Pairs! Zuerst wollte ich mich mit einer Landsmännin am Kamppi (so'n Kaufhaus) treffen. Wir standen uns gegenüber, guckten uns schräg an und stellten fest, dass wir tatsächlich den anderen gefunden hatten. Witzigerweise sind wir nicht nur beide Deutsche, wir tragen auch fast den gleichen Namen, sind braunhaarig und hatten unsere Haare zur Seite geflochten. Ich frage mich, ob das den anderen auch aufgefallen ist.

Wir machten uns zu viert an den Strand (eine Schottin und eine Waliserin noch dabei) und trafen dort noch auf einen Deutschen. Das Wasser war herrlich kühl, auch wenn der Strand extrem voll war. Aber kein Wunder bei dem Wetter! Mein eigentliches Problem bestand darin, das Gesagte mitzuschneiden, denn wenn ich mich nicht anstrengte, konnte ich gerade die Waliserin nicht verstehen. Warum haben die bloß so einen Dialekt?

Übrigens fand ich das in einem Buchladen. Wer es kennt, darf gern lachen: