Tervetuloa!

Mittwoch, 16.07.2014

Wir sind Weltmeister! Das weiß jeder seit spätestens Montagmorgen, und doch gab es gestern einen riesigen Auflauf, nur weil ein paar Fußballer in Berlin Tegel gelandet sind.

Für mich bedeutete dies aber lediglich eine Verspätung meines Fluges, was glücklicherweise nicht, wie neulich mit der Deutschen Bahn, 2 Stunden waren.

Meine Gastmutter Petra empfing mich gleich mit offenen Armen und erzählte mir, dass es Aino (Mädchen; 3,5 Jahre) nicht erwarten konnte, mich zu sehen. Die Kleine scheint sehr versessen darauf zu sein, ihr eigenes Au-Pair zu haben. Und tatsächlich: Auf meinem Bett saß zwar nicht Aino, dafür lag dort aber ein süßes Bild, was sie gemalt hatte. Es zeigt mich (bestimmt in der Mitte) mit ihr rechts und ihrem kleinen Bruder Väinö (10 Monate) links. Ihn erkennt man am besten, weil er so wenig Haare hat.

Heute Morgen wurde ich zwar nicht sanft, dafür aber trotzdem niedlich aus dem Schlaf gerissen. Aino klopfte an meine Tür, um mich zum ersten Mal zu begutachten. Was sie sich gedacht hat, während ich da so verpennt lag, will ich gar nicht wissen. Väinö jedenfalls, der auf den Armen seiner Mutter war, grinste mich an. Das ist sowieso ziemlich typisch für ihn, behaupte ich. Schreien habe ich ihn noch nicht gehört, auch nicht quengeln oder was auch immer.

Ich werde zwar keinen Kulturschock erleiden, allerdings gibt es einige Dinge, an die ich mich noch gewöhnen muss. Es geht los damit, dass man sich hier blindlings vertraut und nichts zuschließt. Das einzige, worauf man aufpassen muss, sind Fahrräder, und das auch nur in Järvenpää (nächstgrößere Stadt hier). Nicht einmal Autos schließt man ab. Jetzt fehlt nur noch, dass man den Autoschlüssel getrost darin liegen lässt. Übrigens hat das auch eine gute Seite, fällt mir auf: Man sucht keinen Schlüssel, weil man ihn ganz einfach nicht braucht, und außerdem muss man nicht ständig Schlösser aufwechseln lassen, wenn dann mal doch einer wegkommt.

Das zweite, was für mich schwierig werden könnte, ist der Ford. Vorhin kam ich gleich in den Genuss, ihn zu fahren und ich sehe es schon kommen, dass ich, wenn ich wieder nach Hause komme, nicht mehr unseren Citroen Berlingo fahren kann. Zur Erklärung: Der Ford macht gaaannnzz komische Geräusche, wenn man mit Gas in den Gang geht. Ich glaube, das sollte nicht so sein.

Ansonsten werde ich es hier definitiv aushalten können. Problematisch wird das Bett, aus dem ich bestimmt mal rausfalle, und den Kopf habe ich mir außerdem auch schon an der Schräge gestoßen, aber das ist wohl auch Gewöhnungssache.Allerdings haben sich dafür andere Dinge als nicht so schrecklich erwiesen. Tero, mein Gastvater, ist nicht, wie angenommen, Superintendent (also eine höhere Stufe als Pastor), sondern wohl so etwas wie ein Makler oder Verwalter. Aber woher soll man wissen, dass das etwas total anderes ist?!

 

Im Anhang seht ihr das Bild von Aino für mich. Wer sieht mich?