Einmal Järvenpää und zurück, bitte!

Sonntag, 20.07.2014

Nun sind wieder zwei Tage vergangen und ich durfte eine Menge neue Erfahrungen machen. So tourte ich gestern z.B. allein nach Järvenpää mit dem Ford (ich habe inzwischen beschlossen, das Gefährt zu hassen). Järvenpää (wortwörtlich: Ende des Sees) ist eine Stadt, die in der Einwohnerzahl ungefähr mit Stendal mithalten kann. Allerdings verteilt sich die Bevölkerung, ähnlich wie bei uns, über tausende von Metern. Kommt man in die Stadt rein, sieht man alle 50-100 Meter mal ein Haus, ab und zu auch zwei, sodass ich mich wunderte, ob ich wirklich richtig bin. Ohne Navi oder irgendeine Beschreibung, die mich zu meinem Ziel hätte führen können, fand ich trotzdem das Prisma und sogar einen Parkplatz. Zur Erklärung: In Finnland gibt es zwei große Ketten von Supermärkten, die S-Kette und die K-Kette. Das Prisma gehört zur ersten Kette, und dort gibt es im Grunde alles, was man braucht (nur als wir vor ein paar Tagen in Helsinki nach Gummistiefeln suchten, hatten sie ausgerechnet diese nicht vorrätig). 

Nach ein paar Einkäufen, die bitter nötig waren, wollte ich mich noch etwas umschauen in dem Einkaufscenter, in dem neben dem Prisma noch diverse Klamotten- und Bücherläden waren, ebenso wie Hesburger (die finnische Version von McDonalds). Dabei stieß ich auf eine Buchhandlung, die ziemlich viel hatte, sogar Deutsch-Finnische-Wörterbücher. Davon habe ich allerdings schon zwei hier, also bestand dort kein Bedarf. Dafür entdeckte ich das und lachte mich halb kaputt.

Ich weiß zwar nicht, wie das Buch im Deutschen heißt, aber der Titel macht auf mich keinen sehr spannenden Eindruck (minä = ich). Unter anderem fand ich auch hier eine Menge One Direction Kram, der mir seltsamerweise immer wieder ins Auge sticht.

In Järvenpää gibt es nicht nur ein paar Läden und Cafès, sondern auch einen See. Den konnte ich sogar von meinem Parkplatz aus sehen, sodass ich ihm einen kurzen Besuch abstattete. Das Ding scheint eine Attraktion hier zu sein, da es im Süden eher wenige große Seen gibt (einmal rum mit dem Rad sind 25 Kilometer). Man hat sogar ein Buch erfunden, in das man sich einträgt, wenn man die Runde geschafft hat. Ich glaube, die Tour steht mir noch bevor. Unter keinen Umständen möchte ich es verpassen, mich in dieses wichtige Buch einzutragen. Wer weiß, vielleicht wird es irgendwann mal mit dem Guinness-Buch der Rekorde verwechselt!

 

 

Die Schwierigkeit in einem fremden Land ist die Sprache. Das durfte ich wieder einmal erfahren, als ich versuchte, aus Järvenpää rauszukommen. Nichts war leichter als das, aber ich fuhr südlich vom See entlang, anstatt nördlich. Ich bemerkte es erst, als ich schon auf halbem Weg nach Helsinki war, und da ich den riesigen Umweg nicht machen wollte, drehte ich um und fand irgendwie, wie auch immer, den Weg zurück.